Erste abgeschlagen Letzter – Zweite erstmals Erste

FEUCHT – Entgegengesetzte Richtungen nehmen die Entwicklungen der Feuchter (Noch-)Bayernliga-und der im Steigflug befindlichen Bezirksklassenfrauen. Während die Hoefer-Truppen nach der neuerlichen Niederlage gegen einen Konkurrenten um den Klassenerhalt nun abgeschlagen Letzter ist, haben die Prus-Mädels erstmals den Sprung an die Tabellenspitze geschafft.

Die Hoefer-Truppe zeigte das gleiche Spiel wie die ganzen letzten Wochen. Das Team fing gut an, hatte Spiel und Gegner im Griff, lag souverän mit 23:16 in Führung um nach dem ersten von zwei wohl entscheidenden Hänger den Set gerade noch mit 25:23 zu holen. In den guten Phasen überzeugten vor allem Ellen Schegner im Angriff wie beim Block sowie der Außenangriff, wenn die Bälle sauber am Netz standen.

Den Schwund nahm die Truppe mit in den zweiten Durchgang, ging sauber rausgespielt mit 13:7 in Führung um seinen letzten nennenswerten Hänger zu bekommen. Beim 16:17 lag Feucht erstmals im Hintertreffen, die Sicherheit war weg. Die Gäste kamen so gut wie nicht mehr zum Angreifen. Obwohl es nochmal knapp wurde hatte man nie den Eindruck , das Spiel könnte nochmals auf Feuchter Seite kippen. 24:26 ging der Set wie eigentlich alle knappen Sätze verloren.

Der Rest ist schnell erzählt, das Team inklusive Trainer zerfiel im Wesentlichen in seine Einzelteile, stand sich eher selber im Weg und kaum eine Spielerin übernahm im richtigen Moment Verantwortung. Locker spielte Neutraubling einen ungefährdeten 3:1-Sieg nach Hause und sicherte sich damit eigentlich schon mindestens die Qualifikation zur Relegation (19:25; 17:25).

,,Wir haben keine Spielerin, die die Mannschaft am Feld zusammenhält, keine die in einer engen Phase Verantwortung übernimmt und das Spiel lenkt und nach einen Wackler normalerwiese keine Defensive mehr. Aber vor allem, wir schaffen es nicht als Team zu spielen und zu kämpfen. Wir müssen uns keinen Kopf machen, wir haben da absolut nix zu suchen. Die Tabelle lügt nicht.“ Das Positive der Partie seitens Hoefer: Larissa Muswieck zeigt weiter gute Phasen, dass sie dieses Niveau mal spielen können könnte, Ellen Schegner setzt viele gute Akzente, solange sie im Spiel gehalten werden kann – sprich solange es die Defensive zulässt.

Da sah das doch viel mehr nach Volleyball aus, was die Prus-Mädels beim Sprung an die Tabellenspitze auf das Parkett zauberten. Das Team feierte zwei hart umkämpfte Siege gegen Fürth und Schwaig und blieb damit daheim ungeschlagen.

Gegen TV Fürth hatten die Feuchterinnen das Hinspiel sicher gewonnen, taten sich aber zunächst noch schwer. Top motiviert und mit einem neuen Schlachtruf, aber mit vielen Problemen in der Annahme lag Fürth bis zur ersten Feuchter Auszeit bei 16:20 stets vorne. Mit viel Kampf und Entschlossenheit, aber ohne zu glänzen, konnten die TSVlerinnen diesen Rückstand aufholen und diesen wichtigen Durchgang für sich entscheiden. Im zweiten Satz lief es dann deutlich besser, Fürth konnte das Anfangsniveau nicht mehr halten und wurde mit 25:9 in die Schranken verwiesen. Im letzten Durchgang blieb dann noch die Möglichkeit einige Dinge für das anstehende Spiel gegen Schwaig auszuprobieren, diesen Durchgang holte man sich ebenfalls souverän mit 25:12.

Der zweite Gegner an diesem Tag war der Tabellendritte aus Schwaig. Somit kam es zu einem regelrechten Spitzenspiel zwischen den Tabellennachbarn. Der erste Satz gestaltete sich sehr ausgeglichen, beide Mannschaften kämpften leidenschaftlich um jeden Ball, dabei hatte Feucht fast immer das glücklichere Ende für sich. Das Endergebnis war ein 25:21 Satzerfolg. Im zweiten Durchgang, ließen die Feuchter Damen ihre Klasse aufblitzen, trotz Umstellung auf der Mittelpostion, agierten die Damen im Aufschlag sehr druckvoll und hielten die Eigenfehlerquote gering. 25:13 hieß es am Ende und alles ließ auf einen deutlichen Sieg der Gastgeberinnen deuten. Der Trainer traute dem Frieden nicht und mahnte seine Spielerinnen und Vorsicht und Konzentration. Doch seine Worte wurden nicht gehört, und eine Auszeit bei 0:7 Rückstand war die Folge. Daraufhin änderte sich nicht viel. Schwaig kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball und Feucht schienen die Kräfte auszugehen. Schwaig gewann diesen Durchgang mit 25:17. Aufgrund dieser Leistung beschloss Prus einige Veränderungen vorzunehmen und stellte auf drei Positionen um. Doch die Umstellung hatte nur kurzen Erfolg, nach einer 2:0 Führung, wurde Schwaig wieder stärker und hat sich über eine 14:8 eine 18:13 Führung erkämpft. Die Gastgeberinnen fanden keine Mittel gegen die starke Gästeabwehr und machten auf ihrer Seite wiederum viele leichte Fehler. Man schien geistig und körperlich am Ende und das Spiel glitt den Feuchter Damen völlig aus den Händen. Doch die Mannschaft zeigte unglaubliche Moral an diesem Tag und kämpfte sich mit purem Willen und Entschlossenheit Punkt für Punkt heran. Aus dem schon sicher verloren gegangen Satz entwickelte sich am Schluss ein Krimi. Nachdem man aus Gastgebersicht noch den ersten Matchball nicht verwandeln konnte, wurde der zweite Matchball zum 26:24 verwertet. Die Freude auf Feuchter Seite kannte keine Grenzen, die Mädels feierten ihren beiden Heimsiege und die Tabellenführung.

,,Ich freue mich für die Mannschaft. Heute hatten wir insgesamt nicht immer gut gespielt, aber die Mannschaft hat sich heute mit Leidenschaft selbst aus ihrem Tief gezogen und sich die beiden Siege hart erkämpft. Es sind noch 4 Spiele zu spielen in denen alles passieren kann. Wir werden noch härter arbeiten müssen um weiterhin erfolgreich zu sein, dabei interessiert uns die Tabelle nicht, abgerechnet wird erst nach dem letzten Spieltag.“ sagte der Prus nach dem Spiel.