Polka auf der Rasierklinge

FEUCHT – Die Bezirksklassen-Volleyballer des TSV Feucht haben scheinbar Schwung aufgenommen, einen Gang runtergeschalten und auf die linke Spur ausgeschert. Nach dem ersten Doppelsieg in der Ära Maik Rüdiger setzten die Jungs im Heimspiel noch einen drauf.

Es war eine wahre Nervenschlacht, aber vielleicht auch genau das Erfolgserlebnis, das der Truppe so lange gefehlt hatte. Nach einem mehr oder weniger souveränen Derbysieg gegen den TV Altdorf lag der TSV gegen den Post SV Nürnberg trotz gutem Spiel mit 0:2-Sätzen im Hintertreffen, drehte mit unbändigem Willen das Match, wehrte zwei Satzbälle ab und holte sich das Spiel noch mit 3:2. David Makari übernahm dabei die Rolle des kleinen Helden, den es in einem Mannschaftssport eigentlich nicht gibt. Doch er spielte die Hauptrolle im Krimi ,,Polka auf der Rasierklinge“ und zeigte in Annahme, Abwehr und Angriff in den entscheidenden Phasen Flagge.

Gegen Altdorf zeigten die Feuchter eine durchwachsene Leistung. Am Ende stand zwar ein klarer 3:0-Sieg, doch es war nicht zu übersehen, dass nicht immer die nötige Konzentration im Spiel war. Immer wieder waren die TSVler zunächst im Rückstand und mussten mühsam die Sätze drehen. Einzig bemerkenswert waren hierbei die Aufschlagserien von Sebastian Nebe im zweiten Set von 18:14 auf 22:14 sowie eine 15er -Serie von Dirk Weißflog, die die Mannschaft durch gutes Spiel unterstützte im dritten Durchgang.

Der TSV gewann am Ende klar mit 3:0 (25:15; 25:18; 25:17).

Ganz anders das Match gegen den Post SV Nürnberg, vor dem der Regisseur im Vorfeld die Rasierklingen noch schärfte. Die Feuchter spielten gut und kämpften leidenschaftlich und nur so gelang es, dass ein noch besser aufgelegter Post SV nicht noch klarer davon zog. Bis zum 20:21 im ersten Set waren die Gastgeber stetig auf Tuchfühlung, doch Post machte den Sack zu (20:25).

Und auch im zweiten Satz hielt der TSV mit starker Moral weiter dagegen. Voll auf Augenhöhe begegneten sich beide Teams, wobei die Feuchter den Gast beim Stand von 14:15 davon ziehen lassen mussten. Doch die Mannschaft hat gelernt was es heißt Moral zu zeigen. Ein 14:21 als Charaktertest beantwortete das Team mit dem Gleichstand zum 22:22. Und wieder setzten sich die Gäste durch (23:25).

Abteilungsleiter Manfred Rupprecht, der den erkrankten Trainer Maik Rüdiger vertrat, brachte im dritten Set beim Stand von 9:10 David Makari und zog damit seinen Joker. Fortan lieferte er viele Punkte und Punktvorlagen, spielte einen hervorragenden Part. Ab dem 15:13 brachen die Nürnberger ein und gaben den Satz mit 25:16 ab.

Den Rückenwind nahmen die Feuchter mit, gingen schnell im vierten Set mit 6:1 in Führung. Doch der Post SV zeigte seine Klasse, glich aus und beide Teams zeigen einen hochklassigen Kampf. Zwei strittige Entscheidungen warfen die TSVler fast aus der Bahn, doch nach zwei abgewehrten Matchbällen glichen die Gastgeber doch noch nach Sätzen aus.

Das war dann die Entscheidung, denn der Post SV hatte nun nichts mehr entgegen zu setzen. Der TSV hingegen kämpfte unverbissen weiter und ehe sich das Team versah, lag es mit 8:3 in Führung. Die Zuschauer, die die Mannschaft nie aufgegeben hatten, nahmen die Euphorie vom Spielfeld auf und am Ende feierte die Truppe mit den Fans einen 15:5-Tiebreaksieg und damit den Sprung auf den Relegationsplatz.