Unbändiger Wille trieb neuformierten TSV zum Sieg


FEUCHT – In Dombühl traten die Feuchter Landesliga-Volleyballerinnen zu einem ganz normalen Saisonauftakt an. So oder so ähnlich dachten es sich sicherlich viele. Doch weit gefehlt, der TSV rang die Gastgeberinnen im Tiebreak nieder unter Randbedingungen, die alles andere als ,,normal“ waren.

Angekommen beim jungen und sympathischen FC Dombühl konnten alle Gäste lautstark feststellen, dass in Dombühl ,,Kärwa“ ist und ein starker Tross an Jungs mit Trommeln bewaffnet sein Team unterstützen wollte. Eine tolle Stimmung die man als Gast aufnehmen und als Motivation mitnehmen muss. Es war herausragend, ohrenbetäubend gut.

Aber bereits während der ersten Partie der Gastgeberinnen gegen den ASV Veitsbronn musste man feststellen, dass einige wenige ,,Fans“ von ihrem Verhalten her eher in die unterste Schublade schlechtes ,,Rotlicht-Milieu“ einzuordnen waren. Die Masse jedoch heizte der Halle richtig gut ein.

Nach der Auftaktniederlage des FC Dombühl gegen den ASV Veitsbronn (0:3) war der TSV Feucht an der Reihe. Das erste große Handicap lag auf Feuchter Seite, denn das Team musste ohne gelernten Zuspieler antreten. Doch trotzdem fand die Truppe gut ins Match und konnte sich dank starker Aufschläge von Steffi Birner schnell mit 5:0 absetzen. Doch es gab auch noch das Thema ,,Konstanz“, dass den TSV durch die gesamte Partie verfolgen sollte und beim Stande von 5:6 musste Trainer Armin Hoefer seine erste Auszeit nehmen. Aber es gab auch das Kapitel ,,Teamgeist“, warum die Feuchterinnen als Mannschaft immer an sich glaubten und am Ende die Partie knapp zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Aber der Reihe nach.
Der erste Set war geprägt von einigen guten TSV-Spielzügen, die sich mit vogelwilden Ballstafetten abwechselten. Das Team kämpfte mehr mit sich, um in der ungewohnten Aufstellung etwas Sicherheit zu finden. Dabei waren aber allein sieben Aufschlagfehler nicht sonderlich förderlich. Es sprach jedoch für das Team, dass sie sich nie entmutigen ließen, immer wieder die Köpfe zusammenstecken und ständig mutig den Weg nach vorne suchten. Doch am Ende ging der Durchgang trotz gutem Kampf mit 23:25 verloren.

Der zweite Satz startete hingegen deutlich ausgeglichener, doch einige Wackler zuviel im eigenen Angriff brachten die Gastgeberinnen dann doch mit vier Punkten in Führung (17:13). Doch der TSV machte weiter und beschäftigte sich nicht mit vergangenen Fehlern, besonders Eva Herbst zeigte eine sehr starke Partie im Hauptangriff und auch Lena Wörl zeigte viele gute Angriffs- und Blockaktionen. Punkt um Punkte kämpfte sich der TSV Feucht wieder heran um mit 23:23 erstmals auszugleichen – neun Aufschlagfehlern zum Trotz – und zog bis zum 26:24 durch. Der Satzausgleich war geschafft und es sah etwas mehr nach Sicherheit aus. Doch da schlug sie postwendend wieder zu – die ,,Konstanz“.

Mit dem Rückenwind des Satzgewinnes legten die Feuchterinnen los wie die Feuerwehr und gingen mit 12:6 in Führung. Doch nun nahm sich die Defensive eine Komplettauszeit und Dombühl nutze diese Phase geschickt aus. Beim Stand von 15:15 kippte der Set und ging verdient mit 20:25 an die Gastgeberinnen.

Trainer Hoefer beruhigte sein Team und forderte etwas mehr Flexibilität im Angriff, der Mittelangriff sollte forciert werden. Leicht gesagt, aber ohne gelernten Zuspieler nicht wirklich leicht umzusetzen. Doch seine Mädels zeigten Mut und wurden belohnt. Nach einer 11:5-Führung stotterte nochmal kurz der Motor in der Offensive, das Team suchte zu kompliziert nach Lösungen. Ab 13:12 fing sich die Truppe nervenstark und holte sich den Set verdient mit 25:16. Es sollte der Tiebreak folgen, der in Kurzform alle guten und wackligen Komponenten des Matches seitens der TSV nochmals im Zeitraffer wiedergeben sollte.

Mit 8:2 kam der TSV Feucht mit Wucht in den Entscheidungssatz, ja bis zur schwierigsten Aufstellung, in der der Feuchter Angriff einfach keine Lösungen fand. Der FC Dombühl zeigte Moral und holte Punkt um Punkt auf. Trainer Hoefer versuchte gegenzusteuern, aber sein Team belohnte sich nicht für mutige Aktionen. Der Satz kippte, der FC glich aus (13:13) und der TSV ließ einen leichten Ball zum Matchball reinfallen. So eine Aktion kann einem Team das Genick brechen, der TSV aber hielt zusammen und den Kopf oben. Es war Eva Herbst, die in der entscheidenden Phase wieder im Angriff zuschlug. Als der Punkt zum Matchgewinn dann wirklich noch gelang (16:14) gab es kein Halten mehr und die neuformierte Mannschaft feierte zu Recht die eigene Moral und die ersten beiden Punkte.