Feuchter Volley-Disco mit Tanzpausen (Bericht aus DER BOTE)

FEUCHT – Ein 1:0 nach vier Minuten sagt einiges aus. Der gleiche erste Schiedsrichter wie in der Partie der TSV-Volleyballerinnen gegen Hahnbach versetzte zumindest die meisten Zuschauer, Spielerinnen und Trainer auf beiden Seiten in unverständliches Erstaunen. Doch im Gegensatz zum letzten Auftritt ließen sich die Feuchterinnen davon nicht aus der Ruhe bringen und sicherten sich ihren ersten Heimspielsieg mit einem 3:0 gegen Eibelstadt. Auch die Kreisligamänner um Spielertrainer Christian Brand trotzten allen Unwägbarkeiten und zeigten eine starke geschlossen Leistung. Zur Belohnung gab es wieder zwei Punkte auf der Habenseite.

Bevor sich die Feuchterinnen zum Einschlagen auf dem Parkett einfanden, stand die Vorbesprechung an. Doch entgegen der Normalität kam der ,,Wachrüttler“ mit motivierenden und gleichzeitig mahnenden Worten aus den eigenen Reihen und nicht vom Trainerstab. Die kleine Standpauke traf es auf den Punkt, die Reaktion der Mannschaft hätte nicht besser sein können.

Kämpferisch zu einer Einheit verschmolzen ging die Truppe in das Match. Doch zuvor nahm sich der Schiedsrichter seinen Auftritt. Beide Teams wie die Zuschauer machten große Augen, welche Nebensächlichkeiten wichtiger als ein Volleyballspiel sind.

Discokugel unterm Hallendach.

 Ein flackerndes Deckenlicht raubte den Spielerinnen nicht die Konzentration auf den Ball, beschäftigte aber den Hauptschiri sehr. Foto: GötzTrotzdem begann dann irgendwann die Partie, Feucht startete gut (3:1), um dann schnell ins Hintertreffen zu geraten (4:8). Doch an der Ehre gepackt und ohne Auszeit stemmte sich der Gastgeber gegen sein Unheil und besann sich auf seine eigenen Stärken. Eine gute Annahme, leidenschaftliches Abwehrverhalten, mutige Angriffe und ein entschlossener Block setzten Akzente. Am Ende feierte die Truppe mit ihren Fans den ersten Satzgewinn (25:19). Es waren Ellen Schegner und Nadja Hoefer, die im Mittelblock wie im Schnellangriff kräftig Akzente gesetzt hatten.

Der Schwung wurde mitgenommen. Weiterhin griff das Feuer im Team vom Spielfeld auf die Auswechselspieler – oft auch anders herum – und weiter zu den Fans. War der Block doch einmal ausgespielt, zeigte die Feldabwehr um die gute Libera Ramona Offergeld Flagge. Auch Schwächephasen kompensierte die Mannschaft. Alex Koziol versenkte so brachial wie Ariane Müller oft mit Finesse die Bälle im Außenangiff. Magda Prus brachte ihre Schnellangreifer vermehrt in Stellung, so dass es nicht so einfach war, sich im Block auf den TSV einzustellen. Das Ergebnis war eine 2:0-Satzführung (25:22).

Disco in der Zeidlerhalle: Zwei Sätze lang hatte ein Deckenlicht geflackert, im dritten war das ein Grund für den Schiedsrichter, das Spiel zu unterbrechen. Nach einigen Minuten ging die Lampe aus und die Partie wurde fortgesetzt.

Die Gastgeberinnen zogen durch, doch nach einer schnellen Führung war es wieder Zeit für eine ,,Flackerlichtpause“. Doch keine noch so überflüssige Unterbrechung aus Sicht der mittlerweile über merkwürdige Entscheidungen lauthals lachenden Fans brachte die Feuchterinnen aus dem Konzept. Sie spielten wie aus einem Guss und holten sich die Partie verdient mit 3:0 Sätzen (25:14).

,,Das Team hat eine starke Reaktion gezeigt, unser Auftritt war wieder viel besser, leidenschaftlicher und damit geht der Sieg auch in Ordnung“, war Trainer Armin Hoefer zufrieden. Cotrainer Ronald Loos schickte dem Lob eine Warnung hinterher: ,,Wenn wir glauben, jetzt läuft wieder alles rund, dann haben wir noch nicht verstanden, was nötig ist, um gute Leistungen zu zeigen.“

Die Brand-Männer hatten eine echte Herausforderung vor der Brust. Zwei spontane Absagen dezimierten die Truppe zunächst auf sechs Unermüdliche ohne Zuspieler. Doch die Moral war intakt, mit Manfred Rupprecht im Zuspiel holte des TSV gegen Egloffstein einen 3:1-Sieg.

Kräftezehrende Verlängerung

Bemerkenswert war der zweite Satz. Mit einem 31:29 raubte der TSV wohl den Gastgebern jegliche Kondition, glich aus und brachte den Sieg unter Dach und Fach. Erfreut wurde der Einstand von Lukas Pregler registriert, der bei seinem ersten Einsatz gleich beide Spiele souverän absolvierte.

Im zweiten Match gegen die TSG Weisendorf startete die Truppe unverändert, fand aber zu Beginn nicht so recht ins Match. Eine Aufschlagserie von 14:24 auf 23:24 von Lukas Pregler setzte zwar Zeichen, verhinderte aber den 0:2-Satzrückstand (23:25; 21:25) trotz viel Einsatz und Leidenschaft nicht.

Der TSV versuchte alles, holte mit 25:23 den dritten Durchgang. Doch die Feuchter mussten dem kleinen Kader Tribut zollen, mit sich stetig leerendem Akku schwanden die Siegchancen. Der vierte und letzte Satz an einem ansprechenden Spieltag ging mit 22:25 verloren.