Mädels zeigen tolle Moral ohne sich zu belohnen

FEUCHT – Nach zwei Stunden Trommeln dreschen, viel Dramatik und einer toll kämpfenden Feuchter Bayernligatruppe stand der TSV am Ende doch mit leeren Händen da. Doch das neue Team hatte bei der 2:3-Niederlage gegen den ASV Veitsbronn alle Ziele erreicht. ,,A Sätzla“ geholt und die Herzen der Zuschauer gewonnen.Eine schöne Kulisse hatte die Hoefer-Truppe in die Zeidlerhalle gelockt, um das neuformierte Team gegen den Regionalliga-Absteiger zu unterstützen. Und für sein Eintrittsgeld bekamen die Fans so Einiges geboten. Ein hochklassiges Volleyballspiel, Dramatik pur wie auch feuerrote Hände vom Klatschen und Blasen an den Trommelfingern. Gratis waren durchgeschwitzte T-Shirts und Heiserkeit vom Anfeuern.

Das Einzige, was dieses Spiel nicht verdient hatte war ein erster Schiedsrichter, der den ersten, den dritten Satz und den Tiebreak maßgeblich mit klaren Fehlentscheidungen beeinflusste. Da waren sich beide Trainer einig. Es gab bei einem starken Spiel leider 12 Statisten und einen Hauptdarsteller.

Der verwandelte Satzball im dritten Satz lässt das Feuer in den Augen wieder funkeln. Foto: Götz

Die Feuchterinnen kamen etwas zögerlich in das Match, zunächst dominierte der Veitsbronner Angriff. ,,Uns hat die Agressivität im Block gefehlt, doch ab Ende des ersten Durchgangs hatten wir das im Griff“, stellte Cotrainer Ronald Loos fest. Mit zunehmender Spieldauer stellte sich der TSV-Block besser ein und entschärfte immer mehr Angriffe. Was vom Start weg hervorragend klappte, war eine gute Defensive um Libera Ramona Offergeld mit einer leidenschaftlich kämpfenden Feldabwehr. Nach einem fünf Punkte-Rückstand holten die Feuchterinnen Punkt um Punkt auf, um beim 21:22 zwei Tuschbälle nicht zu bekommen. Damit war der Set weg (22:25).

Im nächsten Satz stellte Hoefer um. Ariane Müller ging auf die Diagonale für Larissa Muswieck und Magda Prus kam für Eva Kossack. ,,Die beiden hatten gut und mutig gespielt, doch die Umstellung passte einfach besser zum Gegner.“ Das zeigte zunächst Wirkung, jetzt ging der TSV voran und lag nach starken Abwehraktionen und gutem Blockspiel mit drei Punkten in Führung. Doch Veitsbronn fing sich und drehte den Set nochmals. ,,Da haben wir mit einem Doppelwechsel leider viel Unruhe erzeugt, der Schuss ging nach hinten los“, nahm das Trainergespann eine Teilschuld auf seine Kappe. Die Folge war ein 0:2-Satzrückstand (21:25).

Doch schon bis hierhin zeigte der TSV Feucht, dass in der Mannschaft viel Teamgeist und Kämpferherz steckt. Und so ging es in den dritten Set. Mit wechselnder Führung stand das Spiel auf des Messers Schneide. Ob der TSV sein Ziel, ,,a Sätzla“ zu holen noch erreichen sollte? Beim Stande von 20:20 hatte die Hoefer-Truppe einige Fehlentscheidungen zu ihren Gunsten und die Mannschaft von ASV-Trainer Alwin Bamberger hatte keine Chance, das zu korrigieren (25:22).

Aber der TSV hatte nun Fahrt aufgenommen und feuerte nun aus allen Lagen. Die Fans trieben das Team voran, jeder Punkt wurde frenetisch gefeiert. Doch beim 19:11 für den TSV besann sich Veitsbronn und brachte Feucht durch starkes Spiel in Bedrängnis. Der ASV ging sogar mit 22:23 in Führung. Doch der Feuchter Block packte beherzt zu und ebnete den Weg zum Satzausgleich (25:23).

Es folgte ein Tiebreak, nach 100 Minuten reduzierte sich die Partie auf den alles entscheidenden Satz. Die Gastgeberinnen lagen zunächst 0:2 im Hintertreffen, drehten aber zur Halbzeit den Spieß wieder um (8:5). Dann kam die Schlüsselposition, aus der der TSV immer nur schwer heraus kam. Und wieder gingen vier Punkte am Stück weg, doch diese Serie hätte wieder nicht sein dürfen, da ein ganz offensichtlicher Tuschball zu Ungunsten der Feuchterinnen entschieden wurde. Mutig aber am Ende erfolglos stemmte sich der TSV Feucht gegen die Niederlage und die Fehlentscheidungen, doch der ASV Veitsbronn zeigte ebenfalls ein hervorragendes Spiel, viel Moral und sicherte sich den Tiebreak mit 13:15.

,,Die Köpfe hingen natürlich kurz herunter, aber wir haben eine überzeugende Partie gespielt und sind erhobenen Hauptes vom Spielfeld gegangen. Viele Fans haben uns auf die Schulter geklopft und der Truppe eine starke Moral bestätigt, der Applaus hat uns gut getan.“ Trainer Armin Hoefer konnte seinem Team absolut nichts vorwerfen.