Auf der Zielgerade immer wieder ausgebremst

FEUCHT – Zuhause eine Macht, auswärts auf der Überholspur ausgebremst – während beide Männerteams ihre Heimspiele gewannen, mussten sich die Hoefer-Mädels den Sieg vor Augen am Ende 2:3 geschlagen geben. Jedoch waren alle Leistungen rundum sehenswert und aus der Niederlage können die TSVlerinnen viele Lehren für die Zukunft ziehen.In Zirndorf legte der gastgebende TSV und die Feuchterinnen los wie die Feuerwehr – mit Landesliga hatte das Spielniveau über lange Phasen nichts zu tun. Auch das neutrale Publikum war der Meinung, dass sieht doch schon richtig gut aus – nach mehr. Zunächst machten die Zirndorferin mächtig Mut, doch Feucht blieb ruhig und ließ im ersten Set nie abreißen. Der Satz wog hin und her, wobei die Gäste beim 23:20 schon das Ziel leicht vor Augen hatten. Doch in dieser Phase, und das holte die Truppe während des gesamten Spiels immer wieder ein, konnte das Aufschlag- und Annahmespiel nicht konstant gehalten werden. Der Gegner wurde sozusagen immer wieder zurück ins Spiel geholt. Getoppt wurde diese Schwächephase aber durch das Schiedsgericht des TV Fürth mit einem ,,Glanzauftritt“, als Zirndorf beim Stand von 23:23 beim Pritschen Fangen und Werfen spielen durfte. Ein geschenktes 23:24 und schon war der erste Set weg (23:25).

Im zweiten Durchgang spielten dann die Feuchterinnen richtig gut auf und Zirndorf machte die Fehler – endlich fand die Truppe in ein passables Aufschlagspiel, Annahme und Abwehr waren um die glänzend aufgelegte Libera Claudia Kulessa absolut sattelfest. Schnell gelang der Satzausgleich, der durchaus Sicherheit hätte bringen können (25:11).

Tat es aber nicht, immer wieder setzte der TSV auf der Überholspur an, bremste sich aber bei zwei oder vier Punkten Führung durch Aufschlagfehlerserien und manchmal unklugem taktischen Spiel selber wieder ein. Beim 20:24 war der Drops eigentlich gelutscht, da zauberte Michaela Richter-Hartl eine Aufschlagserie zum 26:24 heraus, eine Stärke die die Feuchterinnen in diesem Match damit verlassen sollte.

Mit einer 2:1-Satzführung und mit einem an Spannung und Klasse nur schwer zu überbietenden Niveau in der Landesliga ging es in den vierten Set. Und es sei betont, dass beide Teams mit Vollgasvolleyball für das tolle Spiel alles gaben – eigentlich eine klare Pattsituation. Die gibt es aber bekanntlich beim Volleyball nicht und ab jetzt sollte das ,,Herz in der Hand“ beim TSV Zirndorf gegen ,,das Herz in der Hose“ der Feuchterinnen gewinnen.

Im vierten Set wog das Match bis zum 20:20 hin und her, beide Mannschaften fighteten leidenschaftlich um jeden Punkt – doch der rote Faden an Unsicherheiten vor allem im eigenen Service der Feuchterinnen wurde immer ausgeprägter. Und trotzdem spielten sie sich mit 23:21 in Führung. Zirndorf konterte noch einmal, bevor Zirndorf einen Aufschlag mit aller Wucht wohl drei Meter ins Aus gedroschen hätte, die Feuchterinnen den Ball aber versuchten anzunehmen – anstatt zwei Matchbällen stand es Ausgleich (23:23) und wieder hatten die Zirndorferinnen einfach mehr Mut und glichen aus (23:25).

TSV-Mädels zeigten Moral

Für die Moral der Gäste sprach, dass dieser Fauxpas die Truppe nicht aus Bahn warf, die Mädels nahmen wieder Anlauf, hielten auch im Tiebreak toll dagegen, ja bis wieder ein Hauch an Ziellinie zu sehen war. 13:11 in Führung ging, na klar, der Aufschlag wieder daneben und die Unsicherheit hatte mit Ausnahme von Claudia Kulessa mittlerweile erreicht. Es ging nur noch hoch über die Außen, bis der Zirndorfer Block sich knapp aber durch aus um dieses kleinen Quäntchen verdient den Sieg holte (13:15).

Trainer Armin Hoefer gratulierte trotzdem seinem Team zu einer richtig guten Leistung und Moral, aber auch dem Gegner gebührte die gleiche Ehre – ein verdienter Sieger, aber auch ein Unentschieden wäre an diesem Tag wohl durchaus gerecht gewesen. ,,Mund abwischen, aus den Fehlern lernen und weiter geht’s“.