TSV-Mädels „servieren“ sich zurück an die Spitze

FEUCHT – Einen ungefährdeten 3:0-Sieg fuhren die Bayernliga-Volleyballerinnen des TSV Feucht gegen den Aufsteiger BSV Bayreuth ein. Als weiteres Schmankerl eroberte die Truppe dabei die Tabellenführung zurück, da die DJK Hammelburg beim VfL Nürnberg II mit 1:3 unterlag.

Das Timing war perfekt, Sebastian Vettel machte 20 Minuten vor Spielbeginn den Weltmeistertitel klar. Und ab da wurde es dann doch noch richtig voll und laut auf der Tribüne. Fast geschlossen war die am Vorabend siegreiche Ringerstaffel des TSV Feucht sowie wieder eine starke Delegation der TSV-Fußballer vertreten. Vom ersten Ball an heizten die TSV-Fans dem Team richtig ein und die Mannschaft zahlte vom Start weg brav zurück. Nadja Hoefer eröffnete gegen den ersten harten gegnerischen Angriff mit einem krachenden Block senkrecht hinter dem Netz runter. Und Dank einer hervorragenden Aufschlagleistung im ersten Set, zunächst servierte Isabel Muswieck fünf Servicewinner gefolgt von sieben Sprung-Flattergeschossen von Eva Herbst, setzte sich der TSV klar mit 18:8 ab. Trainer Hoefer nutzte die Gelegenheit, um Tina Jakob auf der Mitte und Eva Stöcker im Außenangriff zu bringen. Diese Chance hatten sich beide Dank überzeugender Trainingsleistungen die letzten Wochen redlich verdient.

Es lag nicht an den Beiden, sie machten eine gute Partie, doch scheinbar aufgrund der deutlichen Überlegenheit ging die Konzentration der Feuchterinnen deutlich nach unten.

Mit 25:16 sicherte sich die Truppe dann aber doch den Satz, wobei der BSV auf die Unterlegenheit im Aufschlag-Annahmespiel reagierte und seinerseits das Risiko im Service deutlich erhöhte.

Das war ein probates Mittel an diesem Tag, denn auch der TSV stand nicht wirklich sattelfest in der Annahme. Bis zum Stand von 13:14 waren die TSVlerinnen zumeist für die Punkte verantwortlich. Einem guten Ball folgte häufig ein dummer Fehler. Es war aber auch das Ergebnis aus nimmermüde kämpfenden Bayreutherinnen, die sich nun besser ins Spiel bissen. Doch nun war es erneut Isabel Muswieck, die zwar an diesem Tag nicht im Angriff, aber dafür im Aufschlag voll überzeugen konnte. Es waren erneut neun Aufschläge, die der BSV nicht unter Kontrolle brachte. Doch wer dachte, die Gäste hätten sich aufgegeben, sah sich getäuscht. Sie konterten ebenfalls mit sieben punktbringenden Aufschlägen. Dann aber machte der TSV den Sack zum 25:21 zu.

Das sollte der engste Durchgang gewesen sein. Es zwickte zwar an diesem Tag gehörig im Außenangriff, bisher immer eine Waffe der Feuchterinnen, doch dafür übernahm ein überragender Mittelangriff die Regie. Magda Prus gelang nicht wirklich jeder Pass auf die Außen, aber im Schnellangriff klappte das Zusammenspiel mit Ellen Schegner und vor allem Nadja Hoefer hervorragend. Beide versenkten zuhauf die Bälle, ohne das Bayreuth dagegen ein Mittel fand.

Im Abschluss-Satz setzte sich das Bild fort, Feucht hatte das Spiel zwar weitestgehend im Griff, machte sich das Leben aber selber schwer mit Unkonzentriertheiten. Doch wenn nötig erhöhte die Truppe die Schlagzahl zum rechten Zeitpunkt. Und es blieb ein von Aufschlagserien und einem vor allem in Person von Nadja Hoefer überragenden Feuchter Mittelangriff geprägtes Spiel. 1:3, 7:3, 7:9, 17:9 – allein diese Zwischenstände verdeutlichten die Dominanz des Service im Spiel. Am Ende holten sich die Feuchterinnen auch diesen Set ungefährdet mit 25:17.

,,Das war heute eine solide Leistung, wird haben immer im rechten Moment die Konzentration wieder gefunden“, resümierte Cotrainer Ronald Loos den 3:0-Sieg.

Da vorab der ebenfalls ungeschlagene Nachbar VfL Nürnberg den großen Favoriten DJK Hammelburg mit 3:1 in die Schranken wies, fand sich der TSV überraschend an der Tabellenspitze wieder. Hoefer: ,,Wir genießen das, machen uns keinen Druck und versuchen weiter, jeden Gegner zu ärgern und unser Potential abzurufen.“ AH/100