Eva Kossack dirigiert Muswieck-Sister-Show

FEUCHT – Mit zwei klaren 3:0-Siegen bleiben die Landesliga-Volleyballerinnen des TSV Feucht in beeindruckender Manier dem Spitzenduo Zirndorf und Unterdürrbach auf den Fersen. Dabei stand der Heimspieltag vom Start weg unter keinem guten Stern. Fünf angeschlagenen Spielerinnen, zwei Totalausfällen und eine Nachgemeldete ohne jegliches Training standen vier Gesunde gegenüber.

Die Hiobsbotschaften vor dem Spieltag wollten nicht abreißen. Das Amely Groner nicht zur Verfügung stehen würde, war längst bekannt. Es folgte die Absage von Britta Linger, die aus privaten Gründen absagen musste. Nachdem dann auch noch Regina Völkel nach längerer Trainingspause das Abschlusstraining nach 10 Minuten mit Kreislaufproblemen abbrach, standen die Zeichen auf null Mittelblocker. Kurzerhand wurde Nadja Hoefer nachgemeldet – sie stand Gewehr bei Fuß, falls es bei Regina Völkel nicht gehen sollte. Allerdings hatte Nadja Hoefer schon vor zwei Jahren die Volleyballschuhe an den Nagel gehängt und in dieser Saison gerade mal ein Training vor geraumer Zeit absolviert. Es folgte die Krankmeldung zum Abschlusstraining von Larissa Muswieck mit einer 50-50-Chance auf einen Spieleinsatz. Michaela Richter-Hartl konnte aus beruflichen Gründen ebenfalls die letzte Woche nicht trainieren und kam zu allem Übel auch noch kränkelnd aus dem Skilager. Peanuts waren da der nach wie vor getapete Fuß von Evsa Kossack wie der zwickende Oberschenkel von Laura Lebender.

Damit war der Schlachtplan schnell aufgestellt. Mit höchster Konzentration wollten die TSVlerinnen in den Heimspieltag gehen, mit der Gewissheit, dass die Körner nicht lange reichen würden und sich jede Spielerin moralisch auf alle möglichen Positionen und Spielsysteme einstellen musste.

Und so sollte es auch kommen. Angefeuert von einer Trommelkolonie aus der TSV-Volleyballjugend die kräftig von einem lautstarken Fanblock der TSV-Fussis unterstützt wurden, arbeitete sich der TSV im Auftaktmatch gegen Uffenheim nach verhaltenem Start Schritt für Schritt in die Partie. Besonders auffällig war das kluge Zuspiel von Eva Kossack, die gut die Angriffslast verteilte. Hier übernahmen vor allem die ,,Muswieck-Sisters“ Verantwortung. Während Isabel Muswieck mit gewohnter Urgewalt die Bälle im gegnerischen Feld versenkte, zeigte Larissa Muswieck einen bärenstarken, sehr variablen Angriffspart.

Nach einem 6:9 zogen die Gastgeberinnen an und in überzeugender Manier durch. Als zweites Faustpfand zeigten die TSVlerinnen auch noch ein sehr stabiles Annahme- und Abwehrspiel angeführt von Libera Claudia Kulessa und Laura Lebender.

Und das letzte As im Ärmel war der starke Aufschlag, hier gelang dem Team so manche Serie. Nicht nur in dieser Disziplin zeigte Laura Lebender, dass sie mittlerweile eine ganz Wichtige beim TSV geworden ist. Die Hoefer-Mädels zogen durch und ließen den mutig kämpfenden Uffenheimerinnen nicht den Hauch einer Chance. Das 25:15, 25:13 und 25:12 spricht da eine deutliche Sprache.

,,Die erste Aufgabe haben wir wirklich gut gelöst, doch nicht nur ich war gespannt und etwas nervös, wie die angeschlagenen Mädels im Derby gegen den VC Katzwang-Schwabach durchhalten würden.“ Das war auch der Grund, warum Trainer Armin Hoefer frühzeitig immer mal Nadja Hoefer für ein paar Punkte einsetzte. Wenn eine Mittelposition wegbrechen würde, musste schließlich ein Plan B stehen.

Doch der VC hatte an diesem Tag nicht die Form, um dem TSV ernsthaft auf den Zahn zu fühlen. Dank einem überzeugenden Aufschlagspiel setzten sich die TSVlerinnen schnell mit 18:5 ab um sich dann etwas schwächelnd aber trotzdem ungefährdet mit 25:16 den ersten Satz zu holten. Und auch der zweite Durchgang verlief wie ein Spiegelbild. Mit Vollgas zogen die Feuchterinnen wieder los um nach einer 15:4-Führung mit 25:13 den nächsten Satzgewinn einzufahren.

Und trotzdem kam kein Schlendrian in das Spiel der Gastgeberinnen. Denn es war weiter allen klar, es kann jeder Zeit der Moment kommen, dass die angeschlagenen Spielerinnen nicht mehr durchhalten würden. Und nun wurde es auch etwas enger. Die Gäste riskierten deutlich mehr im Service und der TSV machte einige Angriffsfehler zu viel. Doch beim Stand von 4:6 sammelten sich die Mädels um Spielführerin Eva Kossack wieder. Während der Fanblock unverdrossen die Truppe anfeuerte, drehten die Mädels auch diesen Satz ohne nennenswerte Probleme. Doch am Ende zeigten sich schon die ersten Anzeichen, dass sich die Feuchterinnen einen zusätzlichen Set ersparen sollten. Die Kräfte der angeschlagenen Spielerinnen schwanden etwas, aber dank der guten Verteilung und der Angriffsdominanz der ,,Muswieck-Sisters“ stand zum Schluss wieder ein deutlicher Satzgewinn (25:17).

,,Es sah heute sicherlich leichter aus als es war – uns war bewusst, dass wir voll durchziehen und mit den Kräften haushalten mussten.“ Und genau deshalb bescheinigte Hoefer seinem Team eine richtig gute Leistung. Und wenn die Mädels mal kurzzeitig schwächeln wollten, waren die jungen TSV-Trommler und der Fussi-Fanblock zur Stelle. Diese Woche muss das Team nun wohl dosiert trainieren um vor allem wieder richtig fit zu werden für die anstehenden, schweren Aufgaben.