Eigentlich kann man so ein Spiel nicht gewinnen

FEUCHT – In einer schaurigen Bayernligapartie gewannen die Feuchter Volleyballerinnen gegen den Aufsteiger TV Erlangen mit 3:1. Wie man zu diesen beiden Punkten am Ende gekommen ist, konnte auf Feuchter Seite allerdings niemand erklären. Das Trainerduo war sich aber einig, dass man mit dieser Leistung gegen die eigene Zweite richtig Prügel bezogen hätte.

Das Spiel stand von Beginn an unter keinem guten Stern, denn die Truppe musste krankheitsbedingt auf Tina Jakob verzichten und auch Ramona Offergeld musste aus beruflichen Gründen passen. Ariane Müller und Ellen Schegner konnten gar nicht, Eva Kossak, Alexandra Koziol und Nadja Hoefer nur einmal die Woche trainieren.

Die Gastgeberinnen, unterstützt von einer ganzen Brigarde an ,,Oouuh“-Fans, eröffneten ihre Saison. Das Match startete ganz schwach, der TSV machte Punkte und Eigenfehler im illustren Wechselspiel, Erlangen blieb damit leicht dran, ohne ernsthaft mehr als Aufschläge und kurze Drive-Hinterfeldangriffe zeigen zu müssen. ,,Zu Beginn dachten wir auf der Trainerbank noch, wir wären im falschen Film und müssten frühzeitig die Truppe mit markigen Worten wecken, doch wir wurden davon überzeugt, dass es an diesem Tag die harte Realität werden sollte.“ Trainer Hoefer konnte sich nicht erinnern, wann sein Team das letzte Mal derart desolat aufgetreten war. Das am Ende die Feuchterinnen den Satz mit 25:21 gewannen war eigentlich nicht erklärbar.

Im zweiten Durchgang gab es leider keine Verbesserung, die Partie konnte problemlos als unteres Bezirksliganiveau eingestuft werden und die Feuchterinnen standen weiter ängstlich, mut- und konzeptlos mit ihrer Minitruppe auf dem Feld. Die Quittung, Erlangen glich nach Sätzen aus (19:25).

Und auch in der Folge ein unverändertes Bild, Feucht gelang trotz einer schnellen 7:3-Führung (nach 0:3) kaum ein ansehnlicher Spielzug, Erlangen war nicht wirklich in der Lage, Profit daraus zu schlagen. Einzige Unterhaltung blieben die minütlich, erfrischenden ,,Oouuh“- Rufe der Erlanger Fans, die damit versuchten, dem Schiedrichter einseitige Technikpfiffe aus seinem Arbeitsgerät zu locken. Doch Willi Hanke hatte das im Griff, pfiff in dieser Rubrik zunächst sauber dem Spiel entsprechend auf Bezirksliganiveau, stufte es gegen Ende des Spiels dem Spielfluss zuliebe dann doch lieber auf Bezirksklasse herunter. Erschwerend kam hinzu, dass Eva Stöcker als Feuchter Libera umknickte und mit Verdacht auf Bänderriss das Feld verlassen musste. ,,Da waren es noch Sieben“, dachte sich Cotrainer Ronald Loos. Am Ende holten sich die TSVlerinnen dennoch den dritten Set knapp mit 28:26 in der Verlängerung.

Auf in den vierten Satz dachten sich die Feuchterinnen und nahmen sich wieder vor, zumindest einen vernünftigen Satz zu spielen. Doch an diesem Tag ging einfach nichts zusammen, bei einer 9:3-Führung knickte nun noch Nadja Hoefer um, die sich den Knöchel bandagieren ließ und sich durch den Satz kämpfte. ,,Es wären nur noch Sechs gewesen, dann aber mit beiden Zuspielern und nur noch einer Mitte am Feld.“ Gut das sie durchgehalten hat. Über 9:8 gerieten die Feuchterinnen mit 17:20 ins Hintertreffen. Von da an entschieden die beiden Feuchter Routiniers Ariane Müller und die angeschlagene Nadja Hoefer das Match gemeinsam mit Erlanger Unsicherheit, die in der Folge fast jeden Ball zum Fehler machten. Am Ende gewann Feucht diesen Satz mit 25:21 und damit die Partie mit 3:1.

»Mit der gezeigten Leistung kann man kein Bayernligaspiel gewinnen, eigentlich nicht mal einen Satz«. Trainer Armin Hoefer sah eine schwache Bezirksligapartie und sah am Ende seine eigene Leistung noch darunter. »Das gibt mir auch zu denken«. Für das I-Pünktchen sorgte aber das Trainergespann höchstpersönlich. Zum vierten Satz schickte Hoefer sein Team auf das Spielfeld, Cotrainer Ronald Loos hingegen hatte auf dem Aufstellungszettel eine andere Formation benannt, die dann auch beginnen musste. Sowas brauchen wir nicht, weder von den Mädels noch von uns, das sollten wir schleunigst besser machen. Aber erstmals muss die Truppe personell wieder spielfähig werden.